Donnerstag, 30. Juli 2009

Bewerbung als Diplom

Dieser Text beruht auf dem Vorschlag einer Beraterin der Agentur für Arbeit, mich unter der Berufsbezeichnung "Bachelor" in die Datenbank der Agentur aufzunehmen, in der Firmen nach Arbeitssuchenden recherchieren können. Mein Einwand, früher hätte sich auch niemand um einen Arbeitsplatz als Diplom beworben, brachte sie glücklicherweise zur Einsicht, dass es sich bei dem Bachelor lediglich um einen Universitätsabschluss und nicht um eine Berufsbezeichnung handelt. Dieser Vorfall brachte mich aber auf die Idee für diesem Text.


Dies ist der erste Text meines Themas für Negativbeispiele im Schriftverkehr. Die Beiträge dieses Themas sollen einerseits unterhalten aber auch lehrreiche Beispiele liefern, wie man sich beispielsweise nicht bewerben sollte. Aber auch andere Grausamkeiten der schriftlichen Kommunikation werden exemplarisch vorgestellt.


Wie man es zumindest mit der Bewerbung richtig macht, kann man auch diesen hilfreichen Büchern entnehmen:











Katharina Dokumenta



Ideenstraße 3


24681

Musterdokumentenstadt




BXE Wirtschaftsberatung

Auf dem Gipfel 21

70703 Beklopptenhausen




Eigeninitiativbewerbung um einen Arbeitsplatz als Diplom



Sehr geehrte Damen und Herren,


hiermit bewerbe ich mich in Eigeninitiative auf ihre nicht vorhandene Zeitungsanzeige irgendeines Datums Ihrer Wahl auf eine Stelle in Ihrem Unternehmen als Diplom.


Der Beruf des Diploms interessiert mich bereits seit meiner Schulzeit und während meines Studiums am Institut für Gedöns und Popanz an der Universität für besondere Aufgaben in Weisheit / a.d. Ruhr habe ich sukzessiv auf eine Tätigkeit in dem Berufsfeld Universitätsabschluss hingearbeitet.


Meine Berufswahl festigte sich während meiner Praktika als Zwischenzeugnis in der Unternehmensberatung Besserwisser und als Vordiplom in der Arbeitsbeschaffungsagentur Staatsknete.


Besonders die mir übertragene Aufgabe, in der Arbeitsbeschaffungsagentur Staatsknete präsent zu sein und einen universitären Abschluss für eine spezifische Person zu repräsentieren, machte mir besonders viel Spaß und ich sehe darin eine Aufgabe, von der ich mir vorstellen kann, sie bis zu meiner Verrentung auszuüben.


Die Qualität der von mir abgelieferten Arbeit lässt sich daran bemessen, dass der von mir in der Zeit meines Praktikums mit dem Status "Vordiplomant" befähigten Person auf dem Polenmarkt in Slowjice kein derartiges Dokument ausgestellt wurde, weil der Dokumentenhändler den in seinen Augen "lächerlichen Wunsch" nicht mit seiner Berufsehre vereinbaren konnte.


Ich fühle mich nach der Beendigung meiner Hochschullaufbahn für höhere Aufgaben als Diplom berufen und werde Ihr Unternehmen zum 01.08. sinnvoll verstärken, sollte ich nichts weiteres von Ihnen hören. Ich bin unabbringlich davon überzeugt, in meiner Tätigkeit als Diplom auch Ihren Mitarbeitern zu einem Berufsstatus zu verhelfen, den sie auf anderem Wege nicht erreichen würden.



Mit freundlichen Grüßen


Katharina Dokumenta


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